Wie kann aus Sicht der Klienten, die eine psychische Krise bewältigt haben, Ergotherapie unterstützen, um eigene Produktivität* zu ermöglichen?
Bachelorarbeit von Annika Carl, Andreas Pfeiffer und Judith Schreck
Aktuell werden in der Gesellschaft vermehrt psychische Erkrankungen thematisiert. Sie haben Auswirkungen auf Produktivität, da Alltagsroutinen, Rollen und Werte in Folge oft-mals grundlegend verändert sind. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, Wohlbefinden und Lebensqualität können in Folge reduziert sein.
Diese Studie sucht nach dem Zusammenhang zwischen Produktivität, Wohlbefinden und Lebensqualität und wie diese durch Ergotherapie und Umwelt beeinflusst werden. Ziel war es zu erfahren, wie Ergotherapie aus Sicht der Klienten unterstützen kann, um eigene Produktivität zu ermöglichen.
Es werden die Ergebnisse einer qualitativen Studie dargestellt, bei der elf Teilnehmer mittels leitfadengestützter Experteninterviews befragt wurden.
Durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Gläser & Laudel konnten folgende Kategorien identifiziert werden: Ergotherapeut, Klient, Umwelt, Produktivität, Lebensqualität/Wohlbefinden/Teilhabe.
Nach der Auswertung dieser Kategorien ergab sich, dass Angebote des Gesundheitssystems, auch Ergotherapie, neben dem sozialen Umfeld eine zentrale Unterstützung darstellen, um Produktivität zu ermöglichen.
Im Zusammengang mit Berentung und Arbeitslosigkeit berichten viele Teilnehmer von der großen Bedeutung, die Produktivität für sie hat.
*Produktivität bezeichnet Aktivitäten wie beispielsweise: Ausbildung, Arbeit, Ehrenamt, Erziehung und die Pflege von Angehörigen.
Literatur:
Gläser, J. & Laudel, G. (2010). Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse. Verlag für Sozialwissenschaften. 2. Auflage. Wiesbaden.